Erneuerung Kaserne Schweizergarde

Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan

Projekt

Zweck der Kasernenstiftung

Die Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan (Kasernenstiftung) wurde im Herbst 2016 in Solothurn gegründet. Ihr alleiniges Ziel ist die Erneuerung der Kasernengebäude sowie der übrigen Infrastruktur-Einrichtungen der Garde. Die Stiftung untersteht den Aufsichtsbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft und des Kantons Solothurn. Mit ihrem öffentlichen und gemeinnützigen Zweck ist sie als steuerbefreit anerkannt. Nach der Zweckerfüllung (oder im Fall des Projektabbruchs) wird die Stiftung aufgelöst und ihr Kapital der Gardestiftung übertragen.

Neubau der Gardekaserne

Die heutigen Kasernengebäude entstanden im 19. Jahrhundert. Seither wurden kaum Erneuerungen durchgeführt; deshalb verursachen die schlechte Bausubstanz und die mangelhafte Isolation und unverhältnismässig hohe Unterhaltskosten. Schon bald nach der Gründung der Kasernenstiftung ergab eine Machbarkeitsstudie, dass ein kompletter Neubau der Gardekaserne nötig sein würde. Zurzeit werden zwei Kasernengebäude als Truppenunterkunft für nicht verheiratete Gardeangehörige und als Verpflegungsbereich genutzt. Im dritten Gebäude sind das Kommando sowie die im Quartier lebenden Gardefamilien untergebracht.

Impressionen

Ausgangslage

Die Bausubstanz der Gardekaserne ist schlecht, die Isolation mangelhaft. Man riecht die Feuchtigkeit, die in den Mauern steckt, die Wände sind voller Flecken, an vielen Orten bröckelt der Gips. Die Raumeinteilung ist nicht mehr zeitgemäss: Dreierzimmer und Etagen-Duschen/WC sind bei einer Mindestdienstzeit von 26 Monaten heute unzumutbar. Verheiratete Gardisten mit Familie müssen grösstenteils ausserhalb des Quartiers in Rom leben. Weder die Architektur noch die Materialisierung der heutigen Gebäude sind schützenswert. Allerdings gehört die umgebende Vatikanstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Geplanter Bau

Das Neubauprojekt ist aufgrund der historischen Lage der Gebäude sowie der geologischen und archäologischen Begebenheiten komplex. Mehr Bauvolumen steht nicht zur Verfügung. Gleichzeitig werden neben der Unterbringung in Einzel- und Zweierzimmern mehr Wohnfläche benötigt, weil der Bestand der Garde um 25 Mann erhöht wurde und die Heiratsregeln der Gardisten flexibilisiert wurde. (Familienwohnungen). Es muss also damit gerechnet werden, dass auf der gleichen Fläche mehr Stockwerke untergebracht werden müssen. Historisch bedeutende Elemente wie der Passetto (der Wehrgang, der beim Sacco di Roma 1527 als Fluchtweg benutzt wurde) und der Ehrenhof bleiben erhalten.

Die genauen Pläne sind noch nicht definitiv. Das Vorprojekt wird von der UNESCO unterstützt. Eine Expertenmission hat 2023 stattgefunden.

Wie geht es weiter?

Mit dem UNESCO-Bericht stehen die wesentlichen Elemente des Projekts fest. Einige architektonische Elemente müssen noch präzisiert werden. Das Jahr 2024 steht deshalb ganz im Zeichen der Detailplanung und Budgetierung in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden des Vatikans.

Es ist wahrscheinlich, dass wir gleichzeitig unsere Fundraising-Kampagne wieder aufnehmen müssen, da die Erhaltung der Fassade gegen Italien zusätzliche Kosten verursachen wird, die wir auf rund CHF 2 Mio. schätzen. Hinzukommen wird die allgemeine Bauteuerung in Italien seit 2020. (Stand des Fundraisings im September 2023)

Wir bitten daher schon jetzt um Spenden, um diese zusätzlichen Kosten zu decken. Wir zählen auf Ihre Grosszügigkeit. Von Herzen Danke!

 

Zeitachse

2020 präsentierte die vier Jahre zuvor gegründete Kasernenstiftung dem Vatikan ein Vorprojekt für die Erneuerung der Gardekaserne. Das Bewilligungsverfahren startete 2021 und dauert an. 2026 wird mit dem Baustart gerechnet, 2029 dürfte der Neubau bezogen werden.

2016
Gründung der Kasernenstiftung, Abklärungen der Bedürfnisse der Garde

Bedürfnisse: 30% mehr Lebensfläche, mehr Rückzugsraum (Einzelzimmer) und mehr Wohnungen für Familien; höhere Sicherheitsstandards (Brandmelder, Brandschutztüren, Zutrittskontrolle etc.); grössere Küche und Mensa, Theatersaal, Archiv, Bibliothek, Musik- und Gymnastikraum, Lagerräume, Schneiderei, Fahrradkeller

2017
Auswahl der Architekten und Start der Machbarkeitsstudie

Das Architekturbüro Durisch + Nolli hat Erfahrung mit Bauten, in welchen die Sicherheit eine Rolle spielt oder die Funktionalität des Zweckbaus im Vordergrund steht. Die Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass die zusätzlichen Raumbedürfnisse auf dem verfügbaren knappen Boden abgedeckt werden können. Die Einpassung des geplanten Baus in die Umgebung mit der für Rom und den Vatikan typischen Materialisierung und der vorgeschlagene Baustil haben den Stiftungsrat und die zuständigen Behörden im Vatikan überzeugt. Im Februar 2018 wurde den Entscheidungsträgern des Vatikanstaats die Machbarkeitsstudie unterbreitet. Diese zeigt, dass wegen dem schlechten Zustand der Gebäude nur ein Neubau in Frage kommen kann.

2018
(Februar): Präsentation der Machbarkeitsstudie im Vatikan

Auf Basis der Machbarkeitsstudie hat der Vatikan entschieden, die Planungsarbeit fortzuführen mit der Realisierung eines Vorprojekts. Zweck des Vorprojekts ist die detaillierte Planung des Baus und eine möglichst präzise Kostenschätzung. Ferner soll durch diesen Planungsprozess die effektive Bauzeit verkürzt werden. Am 2. Oktober 2020 stellte eine Delegation der Stiftung das Projekt Papst Franziskus persönlich vor. Er hat es herzlich begrüsst. Am selben Tag wurde das Projekt offiziell Kardinal Parolin im Staatssekretariat übergeben.

2019
Start des Vorprojekts
2020
(Oktober): Präsentation des Vorprojekts im Vatikan, u.a. bei Papst Franziskus
2021
Start des Bewilligungsverfahrens durch die vatikanischen Behörden

Nach der erwarteten Bewilligung Eingaben bei der UNESCO und der Stadt Rom. Die Kasernenstiftung musste feststellen, dass sie die komplizierten und langsamen Verfahren im Vatikan unterschätzt hat. Insbesondere führen die innovativen Aspekte des Projekts (wie etwa verwendete Materialien und Technologien, Ökologie, Recycling etc.), mit welchen die Spezialisten des Vatikans nur wenig vertraut sind, zu zusätzlichen Abklärungen. Leider wurden diese Abklärungen vatikanintern erst im Jahr 2021 eingeleitet, obwohl die Stiftung Teile davon bereits im 2018 erläutert hatte. Der Bewilligungsprozess wird mehr Zeit als ursprünglich geplant in Anspruch nehmen. Ferner stellt das Heilige Jahr 2025 auf Grund der erwarteten Pilgerströme auf italienischem Boden eine grosse Herausforderung dar.

2022
Projektanpassungen in Zusammenarbeit mit der vatikanischen Baukommission (Tutela), Reduktion der Fundraising-Aktivitäten
2023
Bewilligungsverfahren durch die UNESCO
2024
Detailplanung und Budgetierung

Die Einreichung des Berichts der Experten von ICOMOS und ICCROM ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung des Projekts für die neue Kaserne. Nun kann 2024 mit der Detailplanung begonnen werden, die zur endgültigen Genehmigung des Projekts durch den Vatikan und zur Ausschreibung der Ausführungsarbeiten führen wird. Der Beginn der Bauarbeiten ist für das Ende des Heiligen Jahres Anfang 2026 vorgesehen.

2025
Anno Santo (Heiliges Jahr)
2026
Start des Neubaus

Der Spatenstich ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Die Bauzeit sollte drei Jahre betragen. Der Einzug der Garde soll im Jahr 2029 erfolgen. Eine offizielle Einweihung ist 2030 vorgesehen. Aufgrund der historischen Lage der Gebäude, der geologischen und archäologischen Besonderheiten sowie einer Aussenwand, welche die Staatsgrenze zu Italien bildet, kann die Bauzeit mehr Zeit in Anspruch nehmen.

2027
2028
2029
Bezug des Neubaus
2030
Einweihung des Neubaus

Über Uns

Der Stiftungsrat

Der Stiftungsrat setzt sich aus Mitgliedern zusammen, die über einen grossen Erfahrungsschatz aus Immobilienprojekten, dem Finanzwesen und im Kulturmanagement verfügen. Sie alle arbeiten ehrenamtlich, also ohne Vergütung. Der Stiftungsrat hat mit Durisch + Nolli die Architekten für die Machbarkeitsstudie und das Vorprojekt ausgewählt und mit Ernst & Young die Revisionsstelle. Zu seinen Aufgaben gehören die Genehmigung der Budgets, Jahresrechnungen und Tätigkeitsberichte, die Beaufsichtigung der Geschäftsstelle sowie die Sicherstellung der Einhaltung der Statuten. Präsidiert wird der Stiftungsrat von Jean-Pierre Roth, ehemaliger Präsident der Schweizerischen Nationalbank.

 

Mitglieder des Stiftungsrats

Das Patronatskomitee

Diverse Persönlichkeiten aus der ganzen Schweiz bilden das Patronatskomitee. Dieses unterstützt die Mittelbeschaffung für den Neubau der Gardekaserne. Das Komitee wird von Alt-Bundesrätin Doris Leuthard präsidiert.

Die Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle der Kasernenstiftung besorgt Susanne Hostettler-Birrer in Allschwil (BL). Sie unterstützte während des Fundraisings auch die Kampagnenleitung, die Ende 2022 im Hinblick auf die Erreichung des Spendenziels eingestellt wurde.
Kontakt:

+41 (0)32 621 10 10
info@kasernenstiftung-schweizergarde.ch

Die Kasernenzeitung

Die Kasernenstiftung publiziert zweimal pro Jahr – im Frühling und im Herbst – einen gedruckten Newsletter. In der Kasernenzeitung, die per Post an alle Spenderinnen und Spender geht, wird über den Projektfortschritt berichtet.

Die nächste Kasernenzeitung Nr. 10 wird im November 2024 erscheinen.

Möchten Sie die Kasernenzeitung per Post erhalten? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

 

Kasernenzeitung Nr. 9 Mai 2024

Unsere Spendenbroschüre

Download Broschüre

Die Päpstliche Schweizergarde

Selten sind Tradition und Moderne so eng miteinander verwoben wie in der Päpstlichen Schweizergarde. Traditionell ist der Grundauftrag: Seit 1506 schützt die Garde den Papst und seine Residenz. Am 6. Mai 1527 wurde die «Ewige Stadt» von spanischen Landsknechten überfallen. Heute spricht man auch vom Sacco di Roma, der Plünderung Roms. Von den 189 Schweizergardisten gaben 147 ihr Leben zur Rettung des Heiligen Vaters hin. Den 42 Überlebenden gelang es in letzter Minute, Papst Klemens VII. über den Geheimgang, den sogenannten Passetto, in die Engelsburg in Sicherheit zu bringen. Dieses Zeugnis der Tapferkeit und der Loyalität sichert der Schweizergarde bis heute einen hervorragenden Ruf und trägt zum guten Image der Schweiz insgesamt bei.
Veränderungen unterworfen sind die Methoden der Auftragserfüllung und die Menschen, also die Gardisten, die dazu berufen sind, und mit ihnen das Umfeld, in dem sie sich bewegen. In jeder der traditionellen Renaissance-Uniformen steckt ein junger, modern und gut ausgebildeter Schweizer. Mit dem Reisläufer des 16. Jahrhunderts verbindet ihn die feste Überzeugung, dass die Kirche Jesu Christi und der Nachfolger Petri es verdienen, ja verlangen, dass man sich für sie einsetzt.

 

Die Finanzierung

Aufgrund der Machbarkeitsstudie wurden Baukosten von CHF 50 Mio. veranschlagt (inkl. provisorische Unterbringung der Garde während der mehrjährigen Bauzeit).

Traditionell werden Immobilienprojekte auf dem Boden der Vatikanstadt durch externe Spenden finanziert. Zwar verfügt der Vatikan über einen enormen Reichtum an Kulturgütern, Kirchen und weiteren Vermögenswerten. Allerdings kostet der Erhalt dieser Schätze riesige Beträge. Hinzu kommen laufende Ausgaben für die vatikanische Verwaltung, die Apostolische Nuntiatur (Auslandsvertretungen), den Empfang der Pilgerinnen und Pilger und nicht zuletzt für die Garde. Die Einnahmen aus Museen, Vatikanbank, Post und Spenden sind vergleichsweise bescheiden.

Für die Spendensammlung ist in der Schweiz die Kasernenstiftung zuständig. Im Ausland wird sie dabei vom Vatikan unterstützt. Dieser beteiligt sich zudem wesentlich an den Planungskosten. Und er hat zugesichert, für das Provisorium während der Bauarbeiten aufzukommen. Dieses wird rund CHF 5 Mio. kosten, also 10 Prozent des Baubudgets.

Da die bislang in bar oder in Form von Spendenversprechen gesammelten finanziellen Mittel nahe beim ursprünglichen Ziel von 50 Millionen Schweizer Franken liegen, hat unsere Stiftung beschlossen, ihre Mittelbeschaffung vorübergehend einzustellen. Wir werden sie erst wieder aufnehmen, wenn wir im Besitz eines definitiven Budgets sind, welches das endgültige Projekt abdeckt und an die aktuellen Realitäten der Baukosten angepasst ist. Diese Pause erschien uns notwendig, da wir unseren Spenderinnen und Spendern aussagekräftige Zahlen präsentieren möchten. Es besteht die Sorge, dass die Inflation der letzten Jahre in Italien unser Budget von 2020 belasten wird und zusätzliche Erhöhungen erforderlich sein könnten.

Die Grosszügigkeit unserer Spenderinnen und Spender hat jedoch nicht nachgelassen. Ende März 2024 konnten wir Spenden und Spendenzusagen in Höhe von 48,6 Millionen Schweizer Franken verzeichnen, was unserem Ziel immer näher kommt. Diese anhaltende Unterstützung ist eine grosse Ermutigung für alle, welche an dem Projekt beteiligt sind. Wir möchten uns herzlich dafür bedanken!

 

Jahresbericht 2023

FAQ

Häufig gestellte Fragen

Weshalb braucht die Päpstliche Schweizergarde im Vatikan eine neue Kaserne?

Die Einteilung der Kaserne entspricht nicht mehr heutigen Standards und die Bausubstanz ist schlecht. Das Kasernen-Sanierungsprojekt ist aufgrund der historischen Lage der Gebäude sowie der geologischen und archäologischen Begebenheiten komplex. Eine weitere Herausforderung ist die Unterbringung der Truppe währen der Umbauarbeiten, damit das Korps weiterhin die Sicherheit des Heiligen Vaters und seiner Residenz gewährleisten kann.

Inwiefern ist die heutige Kaserneneinteilung nicht gut?

Die Raumeinteilung ist nicht mehr zeitgemäss. Die Gardisten verpflichten sich in der Regel für mindestens zwei Jahre zum Dienst im Vatikan. Da sind Dreier- und teils noch grössere Zimmer sowie Etagen-Duschen und -Toiletten nicht mehr zumutbar. Es braucht Einer- und Zweierzimmer mit WC und Dusche.

Ist die Raumeinteilung der Grund für die Notwendigkeit von mehr Platz?

Die Raumbedürfnisse der Garde wurden genau abgeklärt. Mehr Bauvolumen steht nicht zur Verfügung. Neben der Unterbringung in Einzel- und Zweierzimmern werden auch mehr Schlafplätze benötigt, dies aus zwei Gründen: Zum einen hat der Papst 2018 beschlossen, den Bestand der Garde um 25 zu erhöhen. Zum andern soll es in Zukunft für mehr Gardisten möglich sein zu heiraten und mit ihrer Familie eine Wohnung zu beziehen. All das soll auf der selben Fläche mit mehr Stockwerken möglich gemacht werden.

Grundriss Kaserne bisher / geplante Kaserne
Und was ist an der Gebäudesubstanz zu bemängeln?

Neben der mangelhaften Isolation gibt es viel Feuchtigkeit in den Mauern. An vielen Orten bröckelt der Gips. Überall gibt es Flecken an den Wänden. Wegen mangelhafter Ventilierung riecht man gar die Feuchtigkeit.

Sind die historischen Gebäude nicht schützenswert?

Weder die Architektur noch die Materialisierung der Gebäude sind schützenswert. Historisch bedeutende Elemente wie der Passetto (der Wehrgang, über den die wenigen überlebenden Gardisten am 6. Mai 1527 mit Papst Clemens VII in die Engelsburg geflüchtet sind) und der Ehrenhof mit seinem Brunnen bleiben nach dem Neubau erhalten.

Wie wird das Bauvorhaben finanziert?

Während der Planungsphase wurden die Finanzierung der Machbarkeitsstudie und des Vorprojekts gemeinsam vom Vatikan und der Stiftung sichergestellt. Die Stiftung wurde von Schweizer Spendern unterstützt.

Für den Bau selbst wird ein Budget von CHF 50 Millionen (5 Millionen für die vorübergehende Unterbringung der Garde) veranschlagt. Die Spenden für die Finanzierung werden von der Stiftung in der Schweiz und mit Hilfe des Vatikans im Ausland gesucht. Traditionell werden Immobilienprojekte auf dem Boden der Vatikanstadt durch externe Spenden finanziert.

Weshalb wird der Bau nicht vom „reichen“ Vatikan finanziert?

Der Vatikan hat zugesichert, die provisorische Unterbringung der Garde während der Bauzeit und einen wesentlichen Teil der Planungskosten zu finanzieren.

Das ist ein wichtiger Teil der Finanzierung, der nicht zu unterschätzen ist. Denn es trifft zwar zu, dass der Vatikan über einen enormen Reichtum an wertvollen Kulturgütern, Kirchen und weiteren Vermögenswerten verfügt. Allerdings kostet der Erhalt dieser Schätze riesige Beträge. Die laufenden Einnahmen des Vatikans sind relativ bescheiden (Museen, Post, Vatikanische Bank, Spenden) und ihre laufenden Ausgaben sind gross (Nuntiatur Netzwerk, vatikanische Verwaltung, Empfang der Pilger und nicht zuletzt auch die Garde). Daher ist der Vatikanstaat auf Mittel von aussen angewiesen. Traditionell werden deshalb Immobilienprojekte auf dem Boden der Vatikanstadt durch Spenden finanziert. Es ist eine lobenswerte Aufgabe auch von uns Schweizern, einen namhaften Beitrag zur Erstellung der neuen Kaserne der weltbekannten Schweizergarde beizusteuern. In diesem Lichte ist der Beitrag des Vatikans zu sehen.

Wie viel kostet die Kaserne?

Die Komplexität des Bauwerks hat ihren Preis. Die historische Lage der Gebäude, die geologischen und archäologischen Besonderheiten sowie die Unterbringung der Truppe während der Umbauarbeiten und die gleichzeitige Gewährleistung der Sicherheit des Papstes und seiner Residenz, machen das Sanierungsprojekt äusserst komplex. Gemäss ersten Schätzungen im Rahmen der Machbarkeitsstudie geht man von Gesamtkosten (inklusive Provisorium) von ca. CHF 50 Mio. aus.

Wer trägt zu den Spenden der Stiftung bei?

Jedermann kann etwas zur Finanzierung beitragen! Der Stiftungsrat, bald von einem Patronatskomitee unterstützt, ist bemüht, Spenden und Vermächtnisse von Privatpersonen sowie Beiträge von juristischen Personen (Unternehmungen und Stiftungen), aber auch von der Kirche und weiteren Organisationen zu beschaffen.

Wie werden Privatpersonen als Spender kontaktiert?

Es muss vorausgeschickt werden, dass sowohl Katholiken als auch Reformierte und weitere interessierte Kreise angesprochen werden. Seit mehr als 500 Jahren steht die Garde für schweizerische Tugenden: Zuverlässigkeit, Tapferkeit, Loyalität. Der Ruf der Schweiz hat von der weltbekannten Päpstlichen Garde profitiert. Daher ist die Renovation der Kaserne und auch deren Finanzierung eine Angelegenheit aller Schweizerinnen und Schweizer und nicht nur eine der Katholikinnen und Katholiken. Der Stiftungsrat und das Patronatskomitee versuchen möglichst viele Spender persönlich zu kontaktieren. Gleichzeitig werden Spender durch diese Website auch zum ‚Crowdfunding’ motiviert.

Wie viel Geld sollte eine Einzelperson spenden?

Jede und jeder spendet, so viel sie oder er kann und will. Jeder Betrag ist willkommen!

Grosse Spenden können mit einer Gegenleistung in Verbindung gebracht werden. Am Ende der ‚FAQ’ (‚Frequently Asked Questions’ bzw. häufig gestellte Fragen) können Sie uns weitere Fragen stellen und den Kontakt mit der Stiftung aufnehmen. Gerne beantworten wir Ihre Fragen und diskutieren mit Ihnen, wie Sie ein Teilprojekt des Neubaus zu „Ihrem Projekt“ machen können.

Sind die Spenden steuerlich abzugsfähig?

Die Stiftung…. ist nach Art. 56 DBG und Para. 90 StG SO steuerbefreit (Steuerbescheid Steueramt des Kantons Solothurn vom 30. März 2017). Als Folge davon sind die Spenden nach den Bestimmungen im Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer und der kantonalen Steuergesetze im Wohnsitzkanton der Spenderinnen und Spender vom steuerbaren Einkommen abzugsfähig.

Gibt es auch Möglichkeiten für besonders grosszügige Spender?

Da der über Spenden zu beschaffende Betrag sehr hoch ist, braucht die Stiftung auch besonders grosszügige Spender!

So gibt es etwa die Möglichkeit, einen Beitrag für spezielle ‚persönliche’  Teilprojekte (wie etwa die Sanierung des Brunnens im Ehrenhof, die Erstellung der Waffenkammer, der Bibliothek, des Musikzimmers, der Küche, des Gymnastikraums oder des Schlafzimmers eines Gardisten) zu spenden. Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, indem Sie Ihre Frage am Ende der ‚FAQ’ stellen. Gerne diskutieren wir mit Ihnen über „Ihr persönliches Projekt“.

Welche Unternehmen sind als Sponsoren oder Spender willkommen?

Grosse und kleine Unternehmen sind als Sponsoren/Spender gleichermassen willkommen. Um die Finanzierung des Projektes sicherzustellen, sind wir in erster Linie auf Geldspenden angewiesen. Allerdings können Unternehmen der Bauzulieferbranche möglicherweise auch Naturalspenden in Erwägung ziehen, beziehungsweise ihre Produkte gratis oder vergünstigt zur Verfügung stellen. Auch Dienstleistungsunternehmen haben sich bereit erklärt, das Entgelt für ihre Dienstleistung als Spende für das Projekt nicht in Rechnung zu stellen. Für jede Unterstützung danken wir von Herzen.

Gibt es unter den Spendern auch Stiftungen?

Viele Stiftungen haben ihre gemeinnützige Tätigkeit auf einen engen Zweck und/oder auf ein eng definiertes geografisches Gebiet eingeschränkt. Stiftungen, deren Zweck die Unterstützung einer für die Schweiz wichtigen Institution (die Schweizergarde) mit einem historisch, kulturell oder baulich bedeutenden Projekt im Vatikan zulässt, sind als Spender willkommen.

Wer steht hinter der Stiftung für die Renovation?

Seit 2016 besteht die Stiftung und ein Stiftungsrat, welcher die Statuten geschaffen hat und deren Einhaltung sicherstellt. Der Stiftungsrat setzt sich zusammen aus Mitgliedern, welche zusammen über einen grossen Schatz an Erfahrungen aus Immobilienprojekten, dem Finanzwesen und aus dem Kulturmanagement verfügen. Der Stiftungsrat arbeitet ehrenamtlich, ohne Vergütung. Er hat aus seinem Kreis eine Geschäftsführung bestimmt. Ferner bilden Mitglieder des Stiftungsrats einen Bau-, einen Finanz- und einen Kommunikationsausschuss, welche eng mit Vertretern des Vatikanstaats arbeiten werden. Der Stiftungsrat hat die Architekten für die Machbarkeitsstudie und das Vorprojekt ausgewählt und gemeinsam mit Vertretern des Vatikans den Auftrag für das Vorprojekt erteilt. Er beaufsichtigt die Geschäftsstelle, genehmigt Budgets und Aktionspläne sowie Jahresrechnungen und Tätigkeitsberichte. Er hat mit EY (Ernst & Young AG) eine Revisionsstelle gewählt, welche die Jahresrechnung und das interne Kontrollsystem prüft.

Wer kümmert sich um die Beschaffung von Spenden?

Die Oberverantwortung liegt beim Stiftungsrat. Zur Umsetzung der aufwändigen Arbeit der Mittelbeschaffung ist er daran, ein Patronatskomitee ins Leben zu rufen, welches sich aus bekannten Persönlichkeiten aus allen Landesteilen der Schweiz zusammensetzt. Zusammen verfügen sie über ein umfassendes Beziehungsnetz. Über diese vielfältigen Beziehungen werden potentielle Spender in der Schweiz kontaktiert.

Außerhalb der Schweiz werden mit Unterstützung des Vatikans Beiträge gesucht. Er verfügt über ein eigenes Spendernetzwerk, welches eingeladen wird, das Erneuerungsprojekt der Kaserne zu unterstützen.

Wie muss man sich den Projektfortschritt vorstellen?

Die Diskussionen um die Renovation der Kaserne wurden 2016 intensiviert. Zusammen mit der Garde wurden deren Bedürfnisse für eine zeitgemässe Kaserne abgeklärt. 2017 hat der Stiftungsrat Architekten für eine Machbarkeitsstudie ausgewählt. Diese Studie hat ergeben, dass die Bedürfnisse der Garde im zur Verfügung stehenden Raum erfüllt werden können und dass ein Neubau notwendig ist.

Bis 2019 wurde ein Vorprojekt mit detaillierten Plänen und genauen Kostenschätzungen erstellt. Am 2. Oktober 2020 stellte die Stiftung das Projekt Papst Franziskus vor. Er hat es herzlich begrüsst. Am selben Tag wurde das Projekt offiziell dem Staatssekretariat übergeben. Seither ist man im engen Kontakt.

 

Wie wurden die Architekten für dieses Bauprojekt ausgewählt?

Der Stiftungsrat hat mit mehreren international erfahrenen Architekturbüros über eine mögliche Zusammenarbeit für die Umsetzung der Projektziele diskutiert, deren wichtigste folgende sind:

  • Mehrbedarf an Zimmern (höherer Bestand) und Wohnungen für Familien
  • Besserer, zeitgemässer Standard der Zimmer
  • Wohlbefinden, Effizienz und Sicherheit der Garde
  • Integrale Instandsetzung der Gebäude
  • Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit

Dabei stellte sich heraus, dass das Architekturbüro Durisch + Nolli Lugano die Anforderungen am besten erfüllt. Die Stiftung beauftragte sie mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie und mit Zustimmung der vatikanischen Behörden mit dem Vorprojekt.

Was zeichnet das ausgewählte Architekturbüro besonders aus?

Durisch + Nolli aus Lugano haben den Stiftungsrat überzeugt mit ihrem Konzept zur Sicherheit (sie haben u.a. Erfahrung vom Bau des Bundes-Strafgerichts in Bellinzona) und mit der Funktionalität ihrer Lösungsvorschläge (Erfahrung mit Zweckbauten wie z.B. einem Studentenheim und einem Ausbildungszentrum) sowie mit der Einpassung ihrer Architektur in die historische Umgebung (moderne Umsetzung mit für Rom und den Vatikan typischer Materialisierung und den Nachbargebäuden angepasstem Baustil).

Pia Durisch und Aldo Nolli haben grosse internationale Erfahrung aus ihrer Zeit beim spanischen Stararchitekten Galatrava. Pia Durisch ist u.a. auch Mitglied der Eidg. Kommission für Denkmalpflege (EKD).

Wie läuft der Bewilligungsprozess ab?

Zurzeit (ab Oktober 2021) prüft die Ständige Kommission für den Schutz historischer und künstlerischer Denkmäler des Heiligen Stuhls (allgemein bekannt als "Tutela") das Projekt. Sie muss jedes Bauprojekt im Vatikan prüfen. Danach wird die UNESCO konsultiert, da der Vatikan auf der Liste ihres Weltkulturerbes eingetragen ist. Schliesslich müssen auch die italienischen Behörden grünes Licht für eine neue Aussenwand der Kaserne geben, da diese die Staatsgrenze zu Italien bildet.

Die Kasernenstiftung musste feststellen, dass sie die komplizierten und langsamen Verfahren im Vatikan unterschätzt hat. Insbesondere führen die innovativen Aspekte des Projekts (wie etwa verwendete Materialien und Technologien, Ökologie, Recycling etc.), mit welchen die Spezialisten des Vatikans nur wenig vertraut sind, zu zusätzlichen Abklärungen.Um sicherzustellen, dass die Umsetzung gemäss Plan erfolgt, arbeitet unsere Stiftung derzeit mit dem Vatikan eine Vereinbarung aus, in der die Verantwortungen der Parteien und die entsprechenden Etappen festgelegt werden.

Wann wurde bekannt, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht eingehalten werden kann?

Erst im Herbst 2020 wurde der Stiftung mitgeteilt, dass das Bewilligungsverfahren mehr Zeit in Anspruch nimmt sowie, dass der Betrieb der Baustelle auf italienischem Boden vor der Kaserne aufgrund der erwarteten Pilgerströme im Heiligen Jahr 2025 ein Problem darstellt.

Weitere Fragen?

Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan

Sitz:
c/o Glättli Rechtsanwälte AG
Martin-Disteli-Strasse 2
CH-4600 Olten

Geschäftsstelle:
Susanne Hostettler-Birrer
Holeeweg 18
CH-4123 Allschwil
+41 (0)32 621 10 10
info@kasernenstiftung-schweizergarde.ch

Medienanfragen:
medien@kasernenstiftung-schweizergarde.ch

Online Spenden

Ihre Spende ist herzlich willkommen. Sie kann vom steuerlichen Einkommen abgezogen werden.*
Hier können Sie einen Betrag Ihrer Wahl direkt spenden, Sie werden auf eine externe Zahlungsseite weitergeleitet.**

*Die Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan verfolgt einen gemeinnützigen und öffentlichen Zweck und ist daher steuerbefreit. Als Folge davon sind die Spenden nach den Bestimmungen im Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer und in den kantonalen Steuergesetzen im Wohnsitzkanton der Spenderinnen und Spender vom steuerlichen Einkommen abzugsfähig.
**Bitte beachten Sie hier unten unsere Anmerkungen zum Datenschutz.

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